Krisensicherer Beruf mit Zukunft: Rechtsanwaltsfachangestellter/e

Das erwartet den Fachangestellten:

  • Anspruchsvolle Aufgaben
  • Mehr Durchblick
  • Abwechslungsreiche Tätigkeit
  • Kontakte mit Menschen

Das sollte er mitbringen:

  • Beherrschung der deutschen Sprache
  • Logisches Denken
  • Verantwortungsbereitschaft
  • Organisationstalent
  • Freude am Umgang mit Menschen
  • Flexibilität
  • keine Angst vor Streßsituationen

Seine Chance:

  • Zukunftssicherer Arbeitsplatz
  • Ordentliche Verdienstmöglichkeiten

Der Büroalltag

Im Anwaltsbüro gibt es vielfältig zu tun. Überzogen ist sicher die in Film und Fernsehen geschilderte Situation des Berufsalltags. Denn nicht trockene Paragraphenreiterei oder den ganzen Tag "Wackelpudding löffeln" stehen im Vordergrund, sondern vielmehr die Menschen mit ihren großen und kleinen Problemen: Verkehrsunfälle, Mietstreitigkeiten, Ehesachen, Strafverteidigungen und Zahlungsklagen. Denn die von den Mandanten erwartete Hilfe ist tatsächlich oftmals mehr Lebenshilfe als rechtliche Hilfe.

Wenn Sie bereit sind, freundlich und geduldig mit Menschen umzugehen, dann finden Sie im Anwaltsbüro berufliche Erfüllung. Das heißt aber auch, dass Sie in Streßsituationen einen kühlen Kopf behalten müssen. Wenn Sie ferner bereit sind, selbständig zu arbeiten und ihr gutes Gedächtnis und Organisationsgeschick einzusetzen, werden Sie zum unentbehrlichen Assistenten Ihres Chefs.

Die meisten Kanzleien sind heute mit EDV ausgerüstet. So werden Korrespondenz, Mahn- und Vollstreckungsangelegenheiten, Gebührenrechnungen und Fristenkalender mit speziellen Rechtsanwaltsprogrammen erledigt. Zwischen diesen Arbeiten werden Sie Telefonate entgegennehmen, beantworten oder weiterleiten, Termine mit Mandanten vereinbaren, bei Gerichten Nachfragen halten und den Posteingang und -ausgang erledigen. Langeweile kommt da bestimmt nicht auf. Der Tag vergeht wie im Flug.

Die Ausbildung

Zugangsvoraussetzungen gibt es nicht. Gute Chancen haben Sie, wenn Sie die deutsche Sprache beherrschen und im übrigen nicht auf den Kopf gefallen sind. Schön, wenn Sie zum Beispiel Fremdsprachenkenntnisse, EDV-Interesse oder Erfahrung an PC und Textverarbeitung haben.

Die Ausbildung zum (zur) Rechtsanwaltsfachangestellten dauert in der Regel drei Jahre. Sie abzukürzen, ist jedoch möglich. Die Ausbildung erlebt ihre praktische Seite in der Kanzlei - die theoretische in der Berufsschule mit den Fächern:

  • Rechts-, Wirtschafts- und Sozialkunde
  • Rechnungswesen
  • Zivilprozeßrecht
  • Gebührenrecht
  • Informationsverarbeitung

Ihre Chancen

Den Dienstleistungsberufen gehört die Zukunft. Die Zahl der Rechtsanwälte wird in den nächsten Jahren jährlich steigen. Ebenso auch der Bedarf an Rechtsberatungen. Deshalb ist davon auszugehen, dass Rechtsanwaltsfachangestellte problemlos einen Arbeitsplatz finden. Zum Beispiel als

Empfangssekretär(in)

Der/die Empfangssekretär(in) hat eine zentrale Aufgabe. Sie/er nimmt alle eingehenden Telefonate entgegen und leitet sie weiter. Man empfängt die Besucher und nimmt deren Daten auf. Man bedient die Telekommunikationseinrichtungen wie FAX, Telex usw. und betreut wartende Mandanten. Man sortiert die ein- und ausgehende Post für die jeweiligen Sachbearbeiter.

Fachsekretär(in)

Als Fachsekretär(in) ist man der direkte Ansprechpartner des Anwalts. Man übernimmt die büromäßige Bearbeitung der Fälle wie z. B. Postsichtung und -filterung; Wiedervorlage der Akten nach inhaltlicher Prüfung; Fristen- und Terminüberprüfung sowie -überwachung. Man führt selbständig die Korrespondenz mit den Mandanten, erledigt Schreiben nach Diktat oder nach der Verfügung des Anwalts; erstellt Kostenrechnungen; verwaltet Fremdgelder; organisiert das Sekretariat und entwickelt und pflegt das Textverarbeitungssystem des Aufgabenbereiches.

Buchhaltungskraft

Der (die) Anwaltsfachangestellte hat die Möglichkeit, die Finanz- und Mandatsbuchhaltung als selbständiges Ressort zu übernehmen und alle damit zusammenhängenden Arbeiten zu erledigen: Belegverwaltung, Zahlungsverkehr, Monats- und Jahresabschlüsse. In dieser Position kann man sogar zur Fachkraft für die Lohn- und Gehaltsbuchhaltung werden.

Rechtsfachwirt

Der/die Rechtsfachwirt(in) bearbeitet weitgehend selbständig Inkasso-, Notariats- und andere standardisierte Mandate, leitet eigenverantwortlich das Büro, bestimmt den Personaleinsatz und regelt die Urlaubsplanung.

Der/die Rechtsfachwirt(in) übernimmt die Überwachungsfunktion für die Schreibkräfte, die Auszubildenden und sonstige Mitarbeiter und ist Ansprechpartner für Lieferanten, zuständig für die Bürotechnik und vieles mehr.

Während in vielen anderen Ausbildungsberufen eine Berufsausübung in anderen Wirtschaftszweigen sehr begrenzt ist, bietet die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zum/zur Rechtsanwaltsfachangestellten viele neue Perspektiven: Zum Beispiel bei Banken, Versicherungen, Behörden und Betrieben der sogenannten freien Wirtschaft.

(Text: RAK Düsseldorf)